Institut für zellorientierte Therapie in der Gynäkologie
Der Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Tätigkeit hat sich immer mehr in Richtung der zellorientierten, kausalen Therapie, besonders im Bereich der Gynäkologie entwickelt. Ein weiterer, langjähriger Fokus besteht in der Therapie von menopausalen Beschwerden mit dem standardisierten Rotkleeextrakt MF11RCE®.
Folgende Schwerpunkte können in diesem Zusammenhang genannt werden:
Zelltherapie bei onkologischen Erkrankungen
Trotz aller Erfolge hat die klassische Krebstherapie, also Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie, bisher kein durchschlagendes Ergebnis gebracht. Ein neuer therapeutischer Ansatz mit ersten Erfolgen gilt als wissenschaftlicher innovativer vierter Weg zur Krebsbekämpfung: Die Modulierung der körpereigenen, natürlichen Abwehrprozesse, die Aktivierung des Immunsystems. Die Nebenwirkungen der etablierten Krebstherapien sind enorm und die Erfolge sind selten langfristig. Nur wenn der Körper zur Mobilisierung seiner eigenen Krebsbekämpfungsmechanismen angeregt wird, kann eine nachhaltige Heilung möglich sein. Die zelluläre Immuntherapie soll dem Körper helfen, genau das zu tun, und ist somit eine logische Ergänzung zur klassischen Krebstherapie. Die zelluläre Immuntherapie hat vergleichsweise geringe Nebenwirkungen und stellt somit auch eine signifikante Verbesserung für die Lebensqualität der Krebspatienten dar.
Dendritische Zellen sind Zellen des Immunsystems, deren Funktion die Antigenprozessierung und Antigenpräsentation vorher als fremdartig erkannter Strukturen ist. Bei gesunden Menschen schützt das Immunsystem gegenüber Pathogenen wie Bakterien, Viren, aber auch Krebszellen. Eine pathologische Vermehrung von Krebszellen aktiviert im Normalfall unter Miteinbeziehung der dendritischen Zellen das Immunsystem und die körpereigene Abwehr beginnt ihren Kampf gegen die als feindlich erkannten Zellen. Bei der Immuntherapie werden dem Körper autologe (körpereigene) dendritische Zellen zugeführt, um damit den körpereigenen Mechanismus der Krebsbekämpfung anzuregen und zu unterstützen. An unserer Abteilung wurde bereits die österreichweit erste somatische multizentrische Phase I Gentherapiestudie bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom durchgeführt (EudraCT Number: 2008-003837-26)
MF11RCE®-Isoflavone bei menopausalen Beschwerden
In der Diskussion menopausaler Beschwerden gibt es zwei zentrale Aspekte: Ist eine Behandlung prinzipiell gesundheitlich riskant? Sind menopausale Beschwerden eine natürliche Lebensphase oder eine Ursache reduzierter Lebensqualität und späterer Erkrankungen? Die Forschung hat noch nicht klar geantwortet, aber doch bestätigt, dass eine frühe, individualisierte Therapie einen deutlichen Vorteil bringt.
In unserer langjährigen Forschung konnten wir unter anderem zeigen, dass standardisierte MF11RCE®-Isoflavone menopausale Beschwerden nebenwirkungsfrei deutlich reduzieren können. MF11RCE® scheint also eine sehr geeignete Ersttherapie menopausaler Beschwerden zu sein und bildet auf Basis seiner Wirkung als „selektiver Estrogen-Rezeptor-Modulator“ (SERM) ideale Voraussetzungen, um auch ein synthetisches Östrogen zu ergänzen.
Institutsleiter
- Prim. Univ. Prof. Dr. Martin Imhof
Landesklinikum Korneuburg
Gynäkologie
Wiener Ring 3-5
2100 Korneuburg
martin.imhof@korneuburg.lknoe.at
Stellvertreter
- OA Dr. Markus Lipovac