Pharmakokinetik

Es wurden pharmakokinetische Studien mit Isoflavonen aus Soja, die als β-Glykoside (an Zucker gebunden) vorlagen, und Rotklee-Isoflavonen, die als Aglykone (frei von Zucker) vorlagen, durchgeführt. Diese zeigten, dass die Isoflavone aus dem Rotklee viel rascher absorbiert wurden als die Isoflavonglykoside aus Soja.

In einer Studie (Setchell K. et al. 2001) erhielten 15 gesunde Frauen je 50 mg Daidzein, Genistein und ihre dazugehörigen β-Glykoside. Blutproben wurden 24 Stunden nach der Einnahme entnommen und analysiert. Die Daten zeigten, dass der Zeitraum bis zur Erreichung der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) davon abhängt, ob Isoflavone als Aglykone oder Glykoside vorliegen. Der Tmax für die Aglykone lag bei 4–7 Stunden, während dieser für die an Zucker gebundenen Isoflavone bei 8–11 Stunden lag. Die Begründung liegt darin, dass der Zucker erst im Darm abgespalten werden muss, bevor er absorbiert werden kann.

In einer weiteren Studie (Setchell K. et al. 2001) erhielten die Studienteilnehmer eine einzelne Dosis 40 mg Rotklee-Isoflavone, hauptsächlich in Form von Formononetin und Biochanin A als Aglykone sowie eine geringere Menge an Daidzein und Genistein. HPLC-Analysen der Blutproben zeigten, dass es zu einem raschen Anstieg der Plasmakonzentration von Daidzein und Genistein kam, mit einem Anteil von mehr als 95 % der gemessenen Isoflavone. Dies bestätigte, dass Formononetin und Biochanin A demethyliert werden zu Daidzein und Genistein.

In einer anschließenden Studie (Howes et al. 2002) erhielten 14 Probanden 80 mg Rotklee-Isoflavone über 14 Tage. Im Vergleich zu ihren Metaboliten Daidzein und Genistein, wurden geringere Konzentrationen an Biochanin A und Formomentin im Plasma festgestellt. Auch hier konnte gefolgert werden, dass Formononetin und Biochanin A zu Daidzein und Genistein demethyliert werden. Die AUC für Genistein war größer als für Daidzein, ungefähr 2934 ng.h/mL im Vergleich zu 1752 ng.h/mL. Die Halbwertszeit von Genistein betrug 13 Stunden, die von Daidzein 16 Stunden.

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Bioverfügbarkeit

Die Ergebnisse der Studie von Lipovac M et al. (2015) zeigten, dass die in MF11RCE® überwiegenden Isoflavone Biochanin A und Formononetin die maximalen Konzentrationen nach 5 bis 7 Stunden erreichten. Dies war vergleichbar mit den tmax-Werten für die in Soya überwiegenden Isoflavone Genistein und Daidzein. Formononetin wurde rasch und vorwiegend in Daidzein demethylisiert. Die Serumkonzentration von Daidzein stieg rasch nach der Gabe der Rotklee-Isoflavone an. Daidzein aus Rotklee hatte einen höheren tmax-Wert als die Glykoside der Sojaisoflavone, so wie es schon Setchell K. et al., 2001 heraus­gefunden hatte.

Diese Ergebnisse bestätigen, dass eine einmalige Tagesdosis von 80 mg MF11RCE® zu einem ausreichenden und konstanten Blutspiegel führt.

Red clover isoflavone metabolite bioavailability is decreased after fructooligosaccharide supplementation
M. Lipovac, A. Pfitscher, S. Hobiger, T. Laschitz, M. Imhof, P. Chedraui, A. Jungbauer